Visuelle Identität
der Fakultät Architektur
der Universität Wuppertal

Nach der Realisation des Magazins ‹Umbauunternehmen› beauftragte uns die Fakultät Architektur der Universität Wuppertal damit, ein gemeinsames visuelles Konzept für Ankündigungen aller Art, in erster Linie jedoch für die Anschläge der verschiedenen Lehrstühle, zu entwerfen – als weiterer Schritt im Rahmen ihrer Bemühungen um eine gemeinsame Identität.

Die Ausgangsfrage lautete also: Wie schaffen wir einen Raum, in dem eine gemeinsame Identität durch den Ausdruck vieler, durchaus unterschiedlicher Inhalte und (ästhetischer) Vorstellungen zum Klingen gebracht wird, der nach außen hin als Raum klar abgrenzbar bzw. als visuelle Identität erkennbar wird?

Siehe auch:
Publikationen Lehrstuhl Landschaftsarchitektur

Schnell wurde deutlich, dass sich zwar alle einig waren in ihrem Bemühen um eine gemeinsame Sprache, über das ‹Wie› aber durchaus unterschiedliche, auch konträre Vorstellungen herrschten, die noch ergänzt wurden durch den befürchteten Autonomieverlust in Bezug auf die äußere und innere Gestaltung der ‹eigenen› Inhalte. Es war uns also klar, dass unser Vorschlag insoweit generisch sein musste, dass er sich als Ordnungsprinzip selbst thematisiert und nicht in sich bereits Interpretationen enthält und Setzungen vorwegnimmt.

Die emblematische Farbfläche und das Format DIN A3 sind die visuellen Rahmenbedingungen.

3 x Urban Think Tank Gelsenkirchen

Modulare Konstruktion

Farb- und Formatfläche definieren den Grundschlag, den die individuellen Ausdrücke unterschiedlich und voneinander unabhängig akzentuieren. Wo sich inhaltliche Zusammenhänge über mehrere Blätter erstrecken, wird die Farbfläche immer wieder durch weitere Figuren (Kreis und Diagonale) ergänzt bzw. ersetzt oder in der Folge sogar ausgelassen; eingebunden in diesen Kontext der sich stetig verändernden visuellen Konfigurationen bilden sich auf mehreren Ebenen jeweils eigenständige Formgefüge heraus.

Eine einzige weitere Regel legt fest, dass jeder Lehrstuhl mit einer Farbe aus einem definierten Spektrum beginnt und diese im darauffolgenden Semester weiterreicht – bei Bedarf können Farbnuancen zur Differenzierung genutzt werden. Nur vordergründig geht es dabei um die – temporäre – Farbcodierung der Lehrstühle …

Abriss, 10 x 5

Nicht zuletzt ist das Konzept also ein Vorschlag zur experimentellen Verhandlung des Verhältnisses der Lehrstühle zueinander, zugleich eine Inszenierung des akademischen Lebens selbst, in dem gerade die positive Spannung zwischen einem gemeinsamen Grundmotiv und individuellen Interpretationen als Konstante in den Vordergrund tritt und sich aufmacht, Identität zu werden.